Luis Tratter, freiwilliger Fischaufseher und Rudi Messner, vom Landesfischereiverband und selbst Fischaufseher möchten hier unseren Fischaufsehern in Südtirol verschiedene wichtige Tipps geben.
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Sensibilisieren!
Leider kommt es hin und wieder auch noch heutzutage vor, dass Fischer noch nicht wissen, wie und wann man einen gelandeten Fisch tötet. Ein großes Problem ist dies natürlich besonders in den Fischerteichen und Sportfischereien. Ein gelandeter Fisch sollte immer sofort waidgerecht getötet werden. Erst nach der Tötung sollten die Fischer anfangen, den Haken zu entfernen. Nicht alle Fischervereine haben in den internen Bestimmungen Sanktionen für solche Vergehen vorgesehen, was sicher dringend notwendig wäre. In solchen Fällen hat es der Fischaufseher natürlich schwer, den Tierquälereien entgegenzutreten. Wenn man überlegt und sich vorstellt, welche Todesschreie man hören würde, wenn die Fische schreien könnten, dann würden viele Fischer anders denken. Auf jeden Fall hat hier der Fischaufseher die sehr wichtige Aufgabe, die Fischer zu sensibilisieren und aufzuklären sowie sie dazu bewegen, waidgerechter mit den Tieren umzugehen. Ebenso sollte der Fischaufseher darauf achten, wie die Fische gelandet und die nichtmassigen Fische wieder ins Wasser zurückgesetzt werden. Am besten ist immer, die nichtmassigen Fische direkt im Wasser wieder zurückzusetzen. Keinesfalls tierschutzgerecht ist, wenn Fischer die Fische über Sand oder Steine an Land schleifen, mit trockenen Händen anfassen und dann, weil untermäßig oder zu klein, wieder ins Wasser werfen. In solchen Fällen sollte der Fischaufseher zumindest die Möglichkeit haben, den Angler zu ermahnen bzw. zurechtweisen. Noch besser wäre natürlich, wenn – ähnlich wie im Wildbereich – Verstöße gegen die so genannten Weidgerechtigkeitsgebote auch als Gesetzesübertretungen eingestuft würden. Vielleicht könnte dies bei der nächsten Novellierung des Landesfischereigesetzes bzw. bei der Überarbeitung der entsprechenden Durchführungsverordnung erfolgen. Dadurch könnte nämlich nicht nur dem Verenden vieler Fische wegen beschädigter Schleimschicht vorgebeugt, sondern auch der Ruf unserer Zunft verbessert werden. Einen richtigen Fischer erkennt man nämlich daran, wie er den lebenden wie toten Fisch behandelt. Nur so übt er jedenfalls eine Vorbildfunktion auch gegenüber anderen Anglern aus.
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